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Das Österreichische Nationalkomitee Blue Shield verleiht im Rahmen des Symposiums “Neues im Kulturgüterschutz” den Blue-Shield-Preis 2012 an Dr. Joris Kila.
Die Veranstaltung findet am
Mittwoch,17. Oktober 2012, ab 14 Uhr
im Heeresgeschichtlichen Museum Wien statt.
Dr. Joris Kila ist der internationalen Expert-Community als einer der Pioniere im jungen wissenschaftlichen Fachbereich des Kulturgüterschutzes bei bewaffneten Konflikten wohl bekannt. Er studierte zunächst Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Universität Leiden. Nach ersten Berufserfahrungen am renommierten Smithsonian und an der Kunsthalle Rotterdam arbeitete er in den 1990er Jahren vorrangig im Fachbereich der Ägyptologie mit zahlreichen Aufenthalten in Ägypten. So war er an den mehreren Projekten in führenden wissenschaftlichen, künstlerischen und administrativen Positionen beteiligt: zur Beleuchtung von Karnak, Giza und Abu Simbel („sound and light shows“) sowie in ägyptischen Museen in Kairo, Al-Arisch u.a., bei Kulturerbe-Projekten in Wadi Natrun und Abu Simbel, bei archäologischen Feldforschungsprojekten von Berenike und in der Dahklah-Oase.
Dabei arbeitete er im Auftrag der Universität Leiden, der Erasmus-Universität Rotterdam, von Philips sowie den niederländischen Kultur-, Außen, und Wirtschaftsministerien. Nach Beendigung der Kriege im ehem. Jugoslawien wechselte er seinen Tätigkeitsbereich Angang 2001 nach Mazedonien, wo er zunächst wieder im Museumsbereich, bald aber auch im Kulturgüterschutz arbeitete – ein Fachbereich, der in bis heute nicht mehr losgelassen hat. Schon im Jahr 2002 ließ er sich zunächst zum Funktionsspezialisten in zivil-militärischer Zusammenarbeit ausbilden, um im Jahr darauf an der Königlich-Niederländischen Militärakademie in Breda ein militäres Diplom zu erwerben und anschließend an der NATO Schule im deutschen Oberammergau den Operational Strategic CIMIC Course zu absolvieren. In den Jahren 2002 bis 2007 diente er im Rang eines Oberstleutnant der Reserve als Network Manager Cultural Affairs CIMIC im Niederländischen Verteidigungsministerium, wobei er in den Jahren 2003 und 2004 als Kulturgüterschutzoffizier im Südirak und später in Baghdad beordert war.
Seit 2007 ist er freier Forschungsmitarbeiter der Niederländischen Verteidigungsakademie und mit zahlreichen anderen akademischen und universitären Einrichtungen affiliiert. Seit diesem Jahr ist er auch ständiger Gast in Österreich: bei der Österreichischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz, an der Landesverteidigungsakademie Wien, beim Österreichischen Nationalkomitee Blue Shield. Er ist der Gründer und Vorstand der International Military Cultural Resources Working Group und in dieser Funktion seit dem Jahr 2009 auch Partner der U.S. Combatant Commands Historical Cultural Action Group, (ehem. Centcom Historical/Cultural Advisory Group) sowie seit 2012 Berater des U.S. Africom. Gemeinsam mit Karl von Habsburg-Lothringen unternahm er im Jahr 2011 die vielbeachteten Blue-Shield Fact-Finding-Missions nach Ägypten und Libyen. Für ihre Leistungen im Rahmen dieser Missionen wurden sie 2012 mit dem Award for Art Protection and Security der in Rom ansässigen Association for Research into Crimes against Art (ARCA) ausgezeichnet und Kila mit der Medal of the Military Order of Foreign Wars der U.S. Streitkräfte geehrt. Er ist nunmehr Forschungsmitarbeiter an der Universität von Amsterdam und verteidigte dort zu Jahresbeginn 2012 seine Dissertation „Heritage under siege: Military implementation of the 1954 Convention for the Protection of Cultural Property“, die nun im renommierten Verlag Brill erschienen ist und für die er mit dem Blue-Shield-Preis 2012 ausgezeichnet wird; im Verlag Brill gibt er auch seine Reihe „Heritage and Identity. Issues in Cultural Heritage Protection“ heraus. Seit heuer ist er auch freier Forschungsmitarbeiter am Kompetenzzentrum für kulturelles Erbe und Kulturgüterschutz sowie am Alois-Musil-Center für Orientalische Archäologie an der Universität Wien. Sein aktueller Feldforschungsschwerpunkt liegt in Libyen. – Der Vortrag von Dr. Kila beginnt um 18 Uhr.
